Training in der freien Dummygruppe

Gestern waren wir relativ spontan mal wieder bei einem Treffen der freien Dummygruppe der BZG Oberfranken. Leider mussten die Treffen in letzter Zeit wegen des Schnees oft ausfallen, und Frieda und ich haben ja ohnehin seit Mitte November nicht mehr trainiert.

Da ich momentan viel zu viel zu tun habe, um mir großartige Gedanken über Training zu machen, bin ich mit keiner besonderen Erwartung losgefahren. Ich habe mich einfach darauf gefreut, mit Frieda endlich mal wieder unter Leute zu kommen und eventuell auch etwas zu trainieren. Fest stand lediglich, dass ich je nach Friedas Verhalten entscheiden würde, ob wir mittrainieren oder lieber wieder nur zuschauen.

Wir waren insgesamt nur zu viert, drei Flats und ein Labbi-Rüde. Eine Flatdame war noch jünger als Frieda und so haben wir uns von Anfang an gut aufgehoben gefühlt. Ich hatte ja doch ein bisschen Bedenken, dass wir mit einer Reihe Profis zusammentreffen würden.

Als ich sie aus dem Auto geholt habe, war Frieda sehr aufgeregt, inklusive Fiepen und an der Leine ziehen zu den anderen Hunden hin. Also hab ich sie mir gepackt und erstmal wieder in den Kofferraum verfrachtet, von wo aus sie das Geschehen kurz beobachten konnte. Beim nächsten Versuch klappte es dann auch schon viel besser und auf dem Weg ins Gelände war ich richtig stolz, dass das Leinenführigkeitstraining der letzten Wochen und Monate etwas gebracht hat.

Nachdem die Maus dann verstanden hatte, dass wohl nicht gespielt wird, war sie eigentlich recht cool. Immer, wenn ich gemerkt habe, dass die Anspannung beim Warten zu groß wurde, habe ich mit ihr ein paar Leckerchen im Gras gesucht oder gemeinsam einen Stock gequält, damit sie alles tut – nur nicht Fiepen! Das ist momentan unsere Devise. Zudem habe ich mich bemüht, unsere Warteposition immer so auszusuchen, dass Frieda die arbeitenden Hunde nicht direkt sieht.

Da wir so eine nette Runde waren und Frieda so diszipliniert war, habe ich beschlossen etwas mitzutrainieren. Man kann sich gar nicht vorstellen, welche Anziehungskraft eine Gelände ohne Schnee auf uns ausgeübt hat. 🙂 Die erste Aufgabe war eine Freiverlorensuche. In einem alleinstehenden Waldstück waren zehn Dummies versteckt. Frieda und ich waren als zweite an der Reihe. Erst hatte ich die Befürchtung, dass die Anwesenheit der anderen Hunde sie zu sehr ablenken würde, aber sie ist auf mein „Such Verloren“ sofort rausgegangen und hat mir nacheinander drei Dummies gebracht. Beim ersten habe ich sicherheitshalber noch gepfiffen, aber da sie keine Tendenz zeigte, mit einem Dummy weiter zu jagen, habe ich danach darauf verzichtet. Die Dummies waren allerdings alle in etwa aus der selben Tiefe, hier könnten wir demnächst weiter dran arbeiten.

Danach ging es ins nächste Gelände, eine große Wiese. Ich habe Frieda in der Wartezone immer ins Platz gebracht und mich neben sie auf den Boden gesetzt – es sollte ja alles möglichst entspannt vor sich gehen. Da die Hälfte von uns ohnehin Anfänger waren und die anderen auch nichts gegen ein bisschen Steadyness und Gehorsamstraining hatten, haben wir als zweite Übung eine einfache Markierung mit Geräusch gemacht, von der sich Hund und Hundeführer dann aber zunächst wegdrehen mussten, um den Hund nach ein paar Meter dann auf das Dummy zurückzuschicken. Dabei konnte jeder selbst entscheiden, welche Entfernung er wählen wollte. Die Übung lief … fast perfekt. 🙂 Das Fußlaufen klappte prima, da haben wir hinterher Komplimente bekommen. Eingesprungen ist sie auch nicht (das hatte ich aber auch nicht erwartet). Nur beim Abdrehen vom Dummy – was sie ohne zu zögern mitgemacht hat – ist ihr ein klitzekleiner Fiepser entwichen, auf den ich nur zu gern verzichtet hätte. Nachdem sie dann aber diszipliniert mit mir mitgekommen ist und ruhig neben mir saß, habe ich sie das Dummy holen lassen.

Bei dieser Übung war das Zuschauen ebenfalls eine Herausforderung, da Frieda aufgrund des offenen Geländes alles genau mitverfolgen konnte. Trotzdem war sie sehr ruhig und hat über weite Teile brav im Platz gelegen. Die dritte Übung war dann ein Voran auf ein sichtig ausgelegtes Dummy mit einem anschließenden Halfblind an der selben Stelle. Das erste Voran haben wir prima gemeistert – ich hatte die Entfernung sicherheitshalber aber auch nicht zu hoch gewählt. Beim Schicken auf das Halfblind ist Frieda jedoch nicht gerade rausgegangen. Ich glaube, sie war durch die Umgebungsreize ziemlich abgelenkt und nicht so recht bei der Sache. Also habe ich sie zurückgeholt und den Helfer gebten, ihr das zweite Dummy nochmal zu zeigen, woraufhin ich sie nochmals geschickt habe. Gesagt, getan, alles prima. Auf das nächste Halfblind habe ich sie erheblich schneller nach der Abgabe des ersten Dummies geschickt, damit die Erinnerung noch sehr frisch ist. Und siehe da: Es hat geklappt! Gaaaanz kurz am Anfang hat sie eine Tendenz zum Eiern gehabt, dann hat sie aber den Fixpunkt, einen einzelnen Baum, gesehen, und ist gerade zum Dummy. Im Nachhinein denke ich aber, die Übung war vielleicht etwas zu schwer, angesichts der ungewohnten Situation in einer Gruppe.

Insgesamt muss man sagen, dass Frieda an diesem Tag der ruhigste Hund war. Ich war sehr stolz auf meine Maus. Und was das Training angeht, so bin ich auch sehr zufrieden. Für Frieda und mich ist das Erlebnis, mit anderen zu trainieren, noch so spannend, dass ich auf große Sprünge bei den Übungen gar nicht setze. Ich denke aber, der Tag lief vor allem deshalb gut, weil ich eben keine bestimmte Erwartung hatte, sondern mich einfach nur auf meinen Hund und den schönen Tag konzentriert habe.

7 Antworten to “Training in der freien Dummygruppe”

  1. gizmolch Says:

    Das liest sich doch super! Da bin ich ja mal auf weitere Trainingsberichte gespannt!
    Übringens: Ich hab bei Carolin mal nachgefragt, wegen einem Trainingswochenende. Anke wäre auch mit dabei! Warte aber noch auf Antwort.

  2. Kathrin mit Jamie Says:

    Das klingt soooooo super. Und drei (!) Dummies aus der Verlorensuche… *träum* 🙂 🙂 🙂

    • ppfrieda Says:

      Hmm, da sind unsere wirklich unterschiedlich wie Tag und Nacht. Frieda hätte sicher noch mehr geholt, ich wollte allerdings lieber kleine Brötchen backen. Ich höre ja eher immer wieder, dass ich sie nicht so viel suchen lassen soll, weil Flats oft so gern suchen, dass sie sonst aus jeder Markierung und jedem Voran eine Suche machen. Das ist wohl auch nicht im Sinne des Erfinders. 🙂

  3. Melanie Says:

    Hallo Sarah! Ich freue mich so für Dich. Du kannst stolz auf Dich und Deine Maus sein. Genau so ein Erfolgserlebnis braucht man zwischendurch 🙂 Liebe Grüsse, Melanie mit Nala

    • ppfrieda Says:

      Vielen Dank, das ist lieb von Dir. Ich glaube, es hängt bei unseren Wundertüten auch immer einiges von der Tagesform ab. Ich hoffe, Du bist wieder fit?!

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