Es hat ein bisschen gedauert, doch endlich bin ich so weit. Bereits letztes Wochenende haben Frank und ich uns ein gemeinsames Training für Frieda erdacht und dieses wenig später auf der heimischen Trainingswiese umgesetzt. Da ich auch endlich mal wieder gescheite Grafiken für den Bericht basteln wollte, mussten zunächst einige technische Schwierigkeiten überwunden werden. Vielen, vielen Dank auf jeden Fall an Jens, der mir lauter hübsche Bildchen zur Verfügung gestellt und mich dadurch zu PC-Frickeleien motiviert hat. 🙂
Aaaaalso: Nachdem ich verschiedentliche Bestandteile des Einweisens ja zuvor mit Frieda allein trainiert hatte, wollten wir die Gelegenheit nutzen, das Erlernte am Wochenende gleich nochmal zu festigen. Außerdem ergeben sich durch einen Helfer die Möglichkeiten 1) echte Markierungen als Verleitungen zu werfen sowie 2) Half-Blinds zu arbeiten. Gesagt, getan.
Vorbereitungen: Frieda durfte dabei zusehen, wie ich Dummies in einem Gehölz am Waldrand versteckte. Diese Stelle kannte sie als (kleines) Suchengebiet schon aus unserem „Alleine“-Training. Frank begab sich derweil circa 30 Meter oberhalb des Suchengebiets in den Wald, um von dort aus eine Markierung als Verleitung an den Waldrand zu werfen. Frieda und ich gingen vom Suchengebiet aus rund 40 Meter weit in gerader Linie auf die Wiese.
Aufgabe: Frieda sollte mit mir zusehen, wie bei Frank die Markierung fiel. Anschließend wollte ich sie zunächst mit „Voran“ ins Suchengebiet schicken. Danach sollte sie die Markierung holen, da wir die Fallstelle im weiteren Verlauf als Memory-Punkt für weitere „Vorans“ nutzen wollten.
Da Frieda Markierungen nun sehr, sehr spannend findet, bog sie nach meinem ersten „Voran“ nach wenigen Metern rechts ab und machte sich auf den Weg zum Mark. Nix da! Ein Räuspern, ein „Nein“, zurück. Also setzte ich sie ab und ging nochmals zum Suchengebiet, um sie auf die Dummies aufmerksam zu machen. Anschließend ein zweiter Versuch – und Madame meinte immer noch, ihren kleinen Flatkopf durchsetzen zu müssen! Grrrrhhh. Da ich mir absolut sicher war, dass ich es in dieser Situation schlicht mit Ungehorsam und nicht mit einer zu schwierig gewählten Aufgabe zu tun hatte, gab es dieses Mal eine verbale Ermahnung und Drehen bei Fuß als Unterordnung, bevor ich sie ein drittes Mal ansetzte. Und dieses Mal trat wieder unser altes Problem auf – Frieda startete gar nicht erst, sondern wand sich und fiepte, als ich ihr das Kommando gab. Iris, die dieses Phänomen auch schon beobachten durfte, hatte mir damals gesagt, dass es bei Frieda hier nicht nur um Vertrauen ginge, sondern dass sie tatsächlich Schwierigkeiten damit habe, von etwas abzusehen, was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hat. Entsprechend soll ich das „Voran“ in diesen Situationen dann auf jeden Fall durchsetzen. Also gab ich ihr erneut das Kommando und ging einen Schritt mit ihr in die angezeigte Richtung. Und da platzte der Knoten und die Maus düste ab ins Suchengebiet. Party, Suchenpfiff und zurück. Anschließend durfte sie das Mark holen, was selbstredend kein Problem darstellte. Auf ihrem Rückweg legte Frank derweil ein weitere Dummy an der alten Fallstelle aus, was in der nächsten Aufgabe als Half-Blind ebenfalls mit „Voran“ gearbeitet werden sollte.
Ich schickte Frieda erneut zuerst ins Suchengebiet, was dieses Mal einwandfrei und ohne zu zögern klappte. Danach richteten wir uns auf die alte Fallstelle der Markierung aus und ich schickte sie ebenfalls mit „Voran“ auf das dort liegende Half-Blind. Das hat super geklappt, prima! Frank legte in der Zwischenzeit ein weiteres Half-Blind aus.
In die dritte Aufgabe wollte ich erneut den Stopp-Pfiff aus dem „Voran“ einbauen. Im Suchengebiet hatte ich lediglich zwei Pocketdummies versteckt, sodass dort nichts mehr zu finden war. Dennoch war der Plan, Frieda erneut zu schicken, um sie dann dort ins „Sitz“ zu pfeifen und mit „Rüber“ auf das Half-Blind bei Frank zu zu schicken. Da ich mir nicht sicher war, ob sie die Fallstelle in der Situation aus einer anderen Perspektive noch auf dem Schirm haben würde, bat ich Frank, sofort ein Geräusch zu machen, sobald ich ihr das „Rüber“-Kommando gegeben hätte.
Der erste spannende Moment kam, als ich den Sitz-Pfiff gab. Ich wartete extra, bis Frieda aus dem Unterholz freie Sicht zu mir hatte und ging während sie suchte schon etwas auf sie zu. Dann kam der Pfiff und die Maus – saß! Und schaute mich erwartungsvoll an. Super! Anschließend kam das „Rüber“ worauf sie sofort in die richtige Richtung startete, jedoch gleich mit tiefer Nase, weshalb es sicher gut war, dass Frank sofort ein Geräusch in Höhe der alten Fallstelle machte. Man konnte förmlich hören, wie es in Friedas Hirn „Klick“ machte und sie war unterwegs. Suchenpfiff, aufgenommen, zurück.
Ich war wirklich sehr zufrieden mit unserem Training. Die anfänglichen Schwierigkeiten haben erneut gezeigt, dass das „Voran“ unter Verleitung und der generelle weitere Vertrauensaufbau beim „Voran“ weiterhin ganz wichtige Trainingspunkte für uns sind. Außerdem muss Madame lernen, dass sie auch vermeintlich langweilige Aufgaben (wie das „Voran“ in ein bereits bekanntes Suchengebiet) durchaus gewissenhaft zu erledigen hat. Beim Sitz-Pfiff haben wir erkennbare Fortschritte gemacht, da es nun auch möglich ist, diesen direkt in die Dummyarbeit einzubinden.
Heute gab es übrigens ein weiteres Training. Steadiness bei Markierungen. Dazu aber später mehr.